Inzwischen bei den meisten Autofahrern herumgesprochen, dass man im Winter tunlichst nicht mit Sommerreifen unterwegs sein sollte. Den umgekehrten Fall halten viele Fahrer hingegen oftmals für vertretbar - doch das kann ein ebenso gefährlicher wie teurer Irrtum sein
Vor allem dann, wenn sich Winterreifen der empfohlenen Mindestprofiltiefe von 4mm nähern oder diese bereits unterschritten haben, nutzen zahlreiche Autofahrer die Reifen auch im Sommer. Doch eine wirklich gute Idee ist das nicht. Das liegt vor allem am Bremsweg der Winterreifen auf trockener Straße, der laut einer Untersuchung des ADAC bei einer Vollbremsung aus 100 km/h bis zu 16 Metern länger als auf guten Sommerreifen sein kann. Im Regelfall liegt die Differenz je nach Quelle bei sechs bis 14 Metern. Das bedeutet, dass das Auto mit den grobstolligen Winterpneus an der Stelle, an denen der Wagen auf Sommerreifen bereits steht, noch immer zwischen 37 und 57 km/h schnell ist. Dabei sind Ganzjahresreifen keine wirkliche Alternative, wie die unten eingefügte Grafik zeigt.
Auf Nässe sind die Unterschiede nicht so groß, weil die Profiltiefe in Verbindung mit einer relativ weichen Gummimischung für mehr Haftung sorgt. Doch diese Konstruktion wird den Reifen für den Winter an anderen Stellen zum Verhängnis. Zum einen verschleißen die Reifen deutlich schneller als Sommerreifen, wobei man an besonders heißen Tagen fast schon zusehen kann, wie sich die Lauffläche abfährt. Gleichzeitig sind die Winterreifen oftmals (deutlich) lauter als Sommerreifen. Zum anderen wird durch den höheren Rollwiderstand der Verbrauch nach oben getrieben, was bei vergleichbarer Reifengröße einen Mehrverbrauch von bis zu 15 Prozent ausmachen kann.
Doch auch an anderer Stelle drohen finanzielle Folgen, nämlich beim Thema Versicherungsschutz. Sollte es wegen der Winterreifen zu einem Unfall kommen, kann die Versicherung dem Autofahrer grobe Fahrlässigkeit unterstellen, sofern dies vom jeweiligen Versicherungsvertrag nicht ausgeschlossen ist. Laut Daniela Mielchen vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins hat es bereits einen Fall gegeben, in dem wegen des überlangen Bremswegs nicht gezahlt wurde. Zu guter Letzt sollten diejenigen, die im Ausland unterwegs sind, auf lokale Beschränkungen achten. Das gilt insbesondere für Fahrten in Italien, wo bestimmte Reifen von Mai bis Oktober grundsätzlich verboten sind und bei Verstößen erhebliche Bußgelder drohen.
Meinung des Autors: Wenn man im Sommer aufmerksam auf die Reifen parkender Autos achtet, kann man durchaus überrascht feststellen, wie viele Autofahrer auch in der warmen Jahreszeit mit Winterreifen unterwegs sind. Doch das ist für alle Verkehrsteilnehmer ein gefährliches Spiel, das auch noch ziemlich teuer enden kann.
Vor allem dann, wenn sich Winterreifen der empfohlenen Mindestprofiltiefe von 4mm nähern oder diese bereits unterschritten haben, nutzen zahlreiche Autofahrer die Reifen auch im Sommer. Doch eine wirklich gute Idee ist das nicht. Das liegt vor allem am Bremsweg der Winterreifen auf trockener Straße, der laut einer Untersuchung des ADAC bei einer Vollbremsung aus 100 km/h bis zu 16 Metern länger als auf guten Sommerreifen sein kann. Im Regelfall liegt die Differenz je nach Quelle bei sechs bis 14 Metern. Das bedeutet, dass das Auto mit den grobstolligen Winterpneus an der Stelle, an denen der Wagen auf Sommerreifen bereits steht, noch immer zwischen 37 und 57 km/h schnell ist. Dabei sind Ganzjahresreifen keine wirkliche Alternative, wie die unten eingefügte Grafik zeigt.
Auf Nässe sind die Unterschiede nicht so groß, weil die Profiltiefe in Verbindung mit einer relativ weichen Gummimischung für mehr Haftung sorgt. Doch diese Konstruktion wird den Reifen für den Winter an anderen Stellen zum Verhängnis. Zum einen verschleißen die Reifen deutlich schneller als Sommerreifen, wobei man an besonders heißen Tagen fast schon zusehen kann, wie sich die Lauffläche abfährt. Gleichzeitig sind die Winterreifen oftmals (deutlich) lauter als Sommerreifen. Zum anderen wird durch den höheren Rollwiderstand der Verbrauch nach oben getrieben, was bei vergleichbarer Reifengröße einen Mehrverbrauch von bis zu 15 Prozent ausmachen kann.
Doch auch an anderer Stelle drohen finanzielle Folgen, nämlich beim Thema Versicherungsschutz. Sollte es wegen der Winterreifen zu einem Unfall kommen, kann die Versicherung dem Autofahrer grobe Fahrlässigkeit unterstellen, sofern dies vom jeweiligen Versicherungsvertrag nicht ausgeschlossen ist. Laut Daniela Mielchen vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins hat es bereits einen Fall gegeben, in dem wegen des überlangen Bremswegs nicht gezahlt wurde. Zu guter Letzt sollten diejenigen, die im Ausland unterwegs sind, auf lokale Beschränkungen achten. Das gilt insbesondere für Fahrten in Italien, wo bestimmte Reifen von Mai bis Oktober grundsätzlich verboten sind und bei Verstößen erhebliche Bußgelder drohen.
Meinung des Autors: Wenn man im Sommer aufmerksam auf die Reifen parkender Autos achtet, kann man durchaus überrascht feststellen, wie viele Autofahrer auch in der warmen Jahreszeit mit Winterreifen unterwegs sind. Doch das ist für alle Verkehrsteilnehmer ein gefährliches Spiel, das auch noch ziemlich teuer enden kann.