Ha! Kenn ich auch, leider
Fahre zwar einen Benziner - aber das macht eigentlich keinen Unterschied.
Denn das Problem scheint eher grundsätzlich systembedingt als typenabhängig zu sein.
Kämpfe seit dem Fahrzeugkauf vor knapp 2 Jahren mit Getriebeproblemen. Das ganze Teil war auch schon mal zu Grundüberholung raus ... und damit begann der Tanz.
Bei der Überholung scheinen neben dem Luftfilterkasten wohl auch der Kabelbaum in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Der angeknackste Luftfilterkasten sorgte bei einer Regenfahrt für einen defekten Luftmassenmesser mit Fehlermeldung: "Einspritzanlage defekt".
Beim Autausch des LMM wurden auch Teile des Kabelbaums geflickt und der Wagen lief wieder wie ne 1.
Kurze Zeit später kam wieder diese Fehlermeldung: "Einspritzanlage defekt" und der Wagen nahm kaum mehr Gas an. Kurzer Boxenstopp mit Ausschalten und Abkühlen behoben das Problem ... zeitweilig. Interessant, dass der Fehler diesmal fast ausschließlich während heißer Witterung und während bzw. nach strammer Autobahnfahrt auftrat. Mit Glück konnte der Fehlerspeicher ausgelesen werden (war ja immer leer nach dem Ausschalten). Dieser verzeichnete defekte Leitungen im Gaspedalstromkreis.
OK, Teil ausgewechselt und nach ein paar 100km die gleiche Geschichte.
Nach ein paar eindringlichen Unterredungen mit meinem Werkstattmeister und intensiver Recherche im ACTIS sind wir den Dingen auf den Grund gekommen:
Die Ursache des Problems liegt in der Verzahnung von Motor- und Getriebesteuerung.
Und da sind wir wieder bei meinen Getriebeproblemen vom Beginn der ganzen Geschichte.
Um ein Beispiel zu geben: Nach dem Kaltstart lässt die Getriebesteuerung die Kupplungen längere Zeit schleifen, um das Öl auf Betriebstemperatur zu bringen. Dies hat natürlich auch Einfluss auf den Motorlauf. Der Motor dreht etwas länger auf höherem Level und wird so schneller warm. Bei optimaler Temperatur steht die gesamte Bandbreite an Drehzahl- und Schaltvarianten zur Verfügung. Wird das Getriebe zu heiß (beim Diesel ja offenbar gerne einmal), steuern beide Black-Boxen entgegen (frühere Schaltzeitpunkte, niedrigeres Drehzahlniveau, verringerte Leistungsentfaltung). Sind die Werte wieder OK, geht alles zurück auf Normalbetrieb. All dies geschieht ursächlich, um den Abgasausstoß zu minimieren. Löbliches Ziel!
Aber eben durch diese Verzahnung beider Steuersysteme kommt es offenbar oft zu den dubiosen Fehlern der Einspritzanlage. Denn sobald ein Parameter den akzeptabelen Wertebereich verlässt, ist die Einspritzung außerhalb ihres erlaubten Bereichs und schaltet das System in eine Art abgestuften Notlaufmodus. Sind die Werte wieder tolerabel, geht alles ohne Probleme weiter. Die Einspritzanlage ist irgendwie das schwächste Glied der Kette und auch gleich noch der Überbringer der schlechten Nachrichten.
Vor diesem Hintergrund erklären sich (jedenfalls für mich) ein Großteil der vielen seltsamen Fehlermeldungen, mit denen Renault uns beglückt hat.
Ich fahre übrigens seit geraumer Zeit im Direkt-Schalt-Modus. Interessanterweise wird hierbei das Getriebe nicht so heiß und der Ärger bleibt aus. Im Automatikmodus kommen ich nur so zwischen 10 und 50km weit. Dann ist die Kiste wieder mit Fehler an der Einspritzung im Notlaufmode ...
Und selbst schalten macht echt viel mehr Spaß
Viele Grüße und Sorry für den langen Text
Ralle