Hallo.
Ich mal wieder. Mal was grundsätzliches:
Bei einem nachträglich auf "Turbo" umgebauten Fahrzeug kommt es im Teillastbereich sogar zu einer Spritersparniss, im Vollastbetrieb laufen dafür auch ein paar Liter mehr Kraftstoff hinein. Ist ganz leicht erklärt: Mehr Leistung = Mehr Spritverbrauch (200 Kamele braquchen in der Wüste ja auch mehr Wasser als 100 ;-) )Im Teillastbereich jedoch braucht das Ding weniger Sprit, da man (oder Frau) weniger Gas geben muß, um auf die gleichen Fahrleistungen zu kommen, wie ohne Turbo.
Grundsätzlich sei aber an dieser Stelle erwähnt, daß ein Turboumbau um einiges aufwändiger ist, als Ihr Euch das wahrscheinlich vorstellt. (Denke ich zumindest momentan).
Bei einem nachträglichen Turboumbau wird meist eine Verdichtungsreduzierung (Stahlplatte mit 2 Kopfdichtungen) verbaut, um auch Drücke (Ladedruck) über ca. 0,4 Bar fahren zu können. Turbomotoren haben grundsätzlich immer eine niedrigere Verdichtung als vergleichbare Saugmotoren (Klopffestigkeit), um wie gesagt das "Klopfen" des Kraftstoffes zu verhindern.
Zum Zweiten wird beim Umbau natürlich auch der Abgaskrümmer des Motores angepasst, bzw. erneuert, um den Turbolader überhaupt befestigen zu können. Eine weitere Anpassung der Abgasanlage (anschluss am Turbo und am Auspuff, bzw. Neugestaltung einer Abgasanlage mit weniger Gegendruck) ist natürlich auch klar.
Dann benötigt der Turbolader noch eine Ölversorgung (zur Schmierung, hin -und Rücklauf) und meist eine Wasserversorgung (zur Kühlung des Turbo´s). Diese müssen auch erst mal "gelegt" werden. Dann folgt noch die Änderung der Ansaugbrücke (umfunktioniert zur "Blasebrücke" ;-) ) um den Turbolader Luftseitig anschließen zu können und das Wastegate (Abblasventil) zu verbauen.
Jetzt fehlt "nur" noch die Anpassung der Motorelektonik auf die veränderten Steuerzeiten und Werte, abstimmung der Einspritzmenge und Zeiten,...... Und schon ist das ganze Fertig. Also doch nicht ganz soooo einfach, gell.
Je nach Art des Umbaus und höhe der Leistungssteigerung müssen evtl. noch stärkere Kurbelwellenlager, größere Einspritzdüsen, Ladeluftkühler und andere "Anpassungsarbeiten" vorgenommen werden.
Ist also eine recht Arbeitsintensive, Zeitaufwendige Sache, die auch nicht soo ganz billig ist.
Ach ja, die Abnahme vom TÜV hätte ich ja fast noch vergessen.........
und ohne Gutachten (Abgas- Leistungs- und Festigkeitsgutachten) ist da eh´ nix zu holen. Und diese Abnahmen sind mal so richtig teuer. (5 - Stelliger €uro bereich). Also wenn dann nur mit Umbausätzen von irgend welchen Tunern möglich.
Aber nun mal ganz ehrich: Auf dieser Basis lässt sich keine Vernünftige Leistungssteigerung erziehlen, die nur annähernd in einer Preislichen Relation steht.(Noch dazu fällt mir kein Tuner ein, der Für den MB einen Turbo Bausatz anbietet)
Fazit: Geld sparen und irgendwann eine vernünftige Basis kaufen. (klingt blöd, ist aber so!)
Das einzige, was vielleicht nur halbwegs (bei sehr, sehr hoher eigenleistung und natürlich Qualifikation)in Frage käme, wären Tuningmaßnahmen, die auf mechanischer bearbeitung basieren. Das heisst: Kanäle im Zylinderkopf vergrößern, Ansaugtrakt modifizieren, Sportluftfilter, Fächerkrümmer, Auspuffanlage, evtl. anderer Kat, geänderte Nockenwelle, ........
Nee, ich bezweifle sogar, daß sich das lohnen würde. Da kommt am Ende, trotz allem was man machen kann, nicht mehr als ein Ergebnis (optimistisch gerechnet) von ca. 180 PS heraus und das kostet danjn schon ca. 1500-2000 €uro. Wie gesagt, wenn man nahezu alles selber macht.
Also wieder zurück zum eigentlichen Fazit.
Nix für ungut.
Ciao.
Dominik.