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rasti84
Threadstarter
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nachdem ich doch schon häufiger gebeten wurde, mal zu schreiben, wie man mehr oder weniger professionell lackiert, will ich mal das thema etwas anschneiden, damit die noobs unter euch mal wissen was auf euch zukommt ^^
ich bin weder gelernter lackierer, noch chemiker - nur informatik-student, der hobbymäßig gerne am autos rumbasteln und gerne mal die sprühdose schwingt. also bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsch oder ungenau dargestellt habe und seid mir nicht böse wenn etwas nicht stimmt.
ich verwende bisher sprühlacke in dosen, die sind am einfachsten zu bekommen (baumarkt), kosten nicht viel und man braucht keine teure ausrüstung, um lackieren zu können. als klarlack benutze ich 2K-klarlack auf acrylbasis, die farbe dann natürlich auch auf der basis. das ergebnis wird sich natürlich von dem einer mit lackierpistole und kompressor lackierten fläche unterscheiden, aber für das preis-leistungs-verhältnis sind sprühdosen ganz okay. man sollte halt keine großen außenflächen am wagen mit sprühdose lackieren, so wie tür oder motorhaube, das sieht dann besch*ssen aus und jeder sieht das sofort. daher würde ich die sprühpistole nur im innenraum und außen an kleinen flächen benutzen, wie spiegel, grill oder türgriffe. die zierleisten sind teilweise sehr beansprucht (waschstraße etc), hier unbedingt sorgfältig lackieren!
ganz wichtig ist der untergrund, auf dem ihr lackiert. er darf weder schmutzig, fettig, staubig, sehr saugfähig oder zu uneben sein. ideal wäre metall, denn das hat eine sehr gut haftende oberfläche. an nächster stelle würde ich holz nehmen, da müssen wir aber aufpassen, weil es sehr stark saugfähig sein kann und den ganzen schönen lack aufsaugt bevor er trocknen kann (übertrieben!). dann erst kommt plastik, denn dieses material gibt lack fast keinen halt, der lack bröckelt nach kurzer zeit fast von allein wieder ab.
auch sehr wichtig ist der ort, an dem ihr lackiert. staubfrei, windstill und möglichst konstant in der temperatur ist ideal, plusgrade im zweistelligen bereich wären dann optimal ^^
macht euch vorher gedanken, wo ihr die teile anfassen und ablegen wollt, ohne eine schon besprühte fläche zu berühren. ist einmal ein fingerabdruck drauf, geht der nicht mehr so leicht weg. außerdem würde ich evtl. eine atem-maske aus papier aufsetzen, wenn ihr in einem kleinen raum sprüht. es riecht zwar gut, das zeug, aber es ist giftig! denkt auch daran, dass der sprühnebel nicht nur an die oberfläche der zu lackierenden teile kommt. er verteilt sich im ganzen raum und setz sich an den wänden und am boden fest, also schön den boden mit zeitungspapier etc auslegen. auch objekte HINTER eurer skulptur werden mit lackiert.
also was tun?
oberfläche behandeln, dass sie ähnliche eigenschaften wie metall bekommt. holz kann man z.b. mit klarlack vorbehandeln (falls es das nicht schon ist) oder mit haftvermittler ansprühen. alternativ kann man auch mit füller arbeiten (eine art spachtel), der kleinste löcher und poren stopft und die oberfläche schon fast versiegelt. vorher natürlich glattschleifen, ab besten erst mit rauem 200er schleifpapier und dann nochmal mit 500er bis 800er nachschleifen, je nachdem wie glatt die oberfläche später sein soll und wie gut sie überhaupt sichtbar ist, dass ich die mühe auch lohnt. ist das holz vorbehandelt und gut getrocknet, von schmutz und fett befreiht, kann die erste schicht farblack rauf. ich würde anfängern empfehlen, erstmal an einer großen pappe das sprühen zu üben. man sollte über kreuz sprühen, nicht zu weit weg und nicht zu nah dran, und in schwungvollen bewegungen den lack gleichmäßig verteilen. keine hektische oder hakige bewegungen und kein abruptes loslassen des sprühkopfes. es gehört wirklich etwas übung dazu, später auch keine "nasen" zu hinterlassen (lackschicht zu dick aufgesprüht).
lieber einmal zu wenig ansprühen und dann später noch eine schicht rüber als einmal zuviel und der ganze lack muss wieder runtergeschliffen werden, weil 15 "nasen" drin sind. normalerweise sollte dann nach 2-3 schichten farblack der untergrund nicht mehr zu sehen sein und die farbe leuchten. zwischen jeden farbauftrag würde ich so 30min warten. danach kommt der klarlack, er wird die farbe versiegeln und vor umwelteinflüssen und kratzern schützen.
hierbei sollte man auch beachten, dass es 2 verschiedene lacksorten gibt: einmal lacke auf acrylbasis und einmal auf wasserbasis. beide darf man nicht mischen, achtet darauf beim kauf!
nachdem alle lackschichten aufgetragen sind, würde ich die teile mindestens 24 stunden trocknen lassen, erst dann sind sie wirklich grifffest und die fingerabdrücke gehen beim abwischen wieder weg
metall geht sehr leicht zu besprühen, da kann man auf haftvermittler und schleifen verzichten und fängt gleich mit der lackschicht an (fett und schmutz sollten aber erst noch entfernt werden). die prozedur ist die selbe wie beim holz. ist die oberfläche aus metall uneben (nach einem unfall z.b.) dann muss sie erst eben gemacht werden. das geht sehr gut mit glasfaser-spachtel in verbindung mit härter (bitte kein feinspachtel, der bläht sich im laufe der zeit auf). ist das zeug dann aufgetragen, muss es sehr sehr sehr sehr lange glatt geschliffen werden. hier würde ich mit 100er nass-schleifpapier anfangen und mich bis 500er durcharbeiten, bis die hände glühen. zum testen habe ich die oberfläche kurz angefeuchtet und alufolie rangedrückt, worin ich mich spiegeln konnte. dann konnte ich genau sehen, wo ich noch arbeiten musste. ist der spachtel dann glattgeschliffen, muss noch einmal füller rüber, um die poren zu verschließen. wieder glattschleifen und blasen an den händen anpusten.
plastik lackieren ist ein unangenehmes thema, weil es verschiedene oberflächen-strukturen gibt. manche haften besser, andere garnicht. als erstes würde ich die oberfläche glatt schleifen: angefangen mit 200er schleifpapier, gehe ich über auf 500er und 800er. wenn der ganze staub weg ist (nicht nur pusten!) kommt eine schicht kunststoff-haftvermittler rauf. ist diese trocken, könnte es theoretisch losgehen mit der 1. farbschicht. aber manche plastikstoffe sind widerspenstig und brauchen eine zweite schicht haftvermittler. achtet darauf, dass keine nasen entstehen! so, dann der farblack in 2 bis 3 schichten, und im anschluss den klarlack in 2 schichten. dann sollte das auch halten.
wenn ihr den lack noch veredeln und ihr euch drin spiegeln wollt, dann lasst die teile gut austrocknen, geht mit 1000er schleifpapier nochmal über die 2. klarlackschicht und "poliert" diese mit den schleifpapier. gründlich säubern und noch eine letzte schicht klarlack rüber. fertig.
so, und bei der nächsten maus erzähl' ich euch, wie man lambo-doors einbaut ^^
ich bin weder gelernter lackierer, noch chemiker - nur informatik-student, der hobbymäßig gerne am autos rumbasteln und gerne mal die sprühdose schwingt. also bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsch oder ungenau dargestellt habe und seid mir nicht böse wenn etwas nicht stimmt.
ich verwende bisher sprühlacke in dosen, die sind am einfachsten zu bekommen (baumarkt), kosten nicht viel und man braucht keine teure ausrüstung, um lackieren zu können. als klarlack benutze ich 2K-klarlack auf acrylbasis, die farbe dann natürlich auch auf der basis. das ergebnis wird sich natürlich von dem einer mit lackierpistole und kompressor lackierten fläche unterscheiden, aber für das preis-leistungs-verhältnis sind sprühdosen ganz okay. man sollte halt keine großen außenflächen am wagen mit sprühdose lackieren, so wie tür oder motorhaube, das sieht dann besch*ssen aus und jeder sieht das sofort. daher würde ich die sprühpistole nur im innenraum und außen an kleinen flächen benutzen, wie spiegel, grill oder türgriffe. die zierleisten sind teilweise sehr beansprucht (waschstraße etc), hier unbedingt sorgfältig lackieren!
ganz wichtig ist der untergrund, auf dem ihr lackiert. er darf weder schmutzig, fettig, staubig, sehr saugfähig oder zu uneben sein. ideal wäre metall, denn das hat eine sehr gut haftende oberfläche. an nächster stelle würde ich holz nehmen, da müssen wir aber aufpassen, weil es sehr stark saugfähig sein kann und den ganzen schönen lack aufsaugt bevor er trocknen kann (übertrieben!). dann erst kommt plastik, denn dieses material gibt lack fast keinen halt, der lack bröckelt nach kurzer zeit fast von allein wieder ab.
auch sehr wichtig ist der ort, an dem ihr lackiert. staubfrei, windstill und möglichst konstant in der temperatur ist ideal, plusgrade im zweistelligen bereich wären dann optimal ^^
macht euch vorher gedanken, wo ihr die teile anfassen und ablegen wollt, ohne eine schon besprühte fläche zu berühren. ist einmal ein fingerabdruck drauf, geht der nicht mehr so leicht weg. außerdem würde ich evtl. eine atem-maske aus papier aufsetzen, wenn ihr in einem kleinen raum sprüht. es riecht zwar gut, das zeug, aber es ist giftig! denkt auch daran, dass der sprühnebel nicht nur an die oberfläche der zu lackierenden teile kommt. er verteilt sich im ganzen raum und setz sich an den wänden und am boden fest, also schön den boden mit zeitungspapier etc auslegen. auch objekte HINTER eurer skulptur werden mit lackiert.
also was tun?
oberfläche behandeln, dass sie ähnliche eigenschaften wie metall bekommt. holz kann man z.b. mit klarlack vorbehandeln (falls es das nicht schon ist) oder mit haftvermittler ansprühen. alternativ kann man auch mit füller arbeiten (eine art spachtel), der kleinste löcher und poren stopft und die oberfläche schon fast versiegelt. vorher natürlich glattschleifen, ab besten erst mit rauem 200er schleifpapier und dann nochmal mit 500er bis 800er nachschleifen, je nachdem wie glatt die oberfläche später sein soll und wie gut sie überhaupt sichtbar ist, dass ich die mühe auch lohnt. ist das holz vorbehandelt und gut getrocknet, von schmutz und fett befreiht, kann die erste schicht farblack rauf. ich würde anfängern empfehlen, erstmal an einer großen pappe das sprühen zu üben. man sollte über kreuz sprühen, nicht zu weit weg und nicht zu nah dran, und in schwungvollen bewegungen den lack gleichmäßig verteilen. keine hektische oder hakige bewegungen und kein abruptes loslassen des sprühkopfes. es gehört wirklich etwas übung dazu, später auch keine "nasen" zu hinterlassen (lackschicht zu dick aufgesprüht).
lieber einmal zu wenig ansprühen und dann später noch eine schicht rüber als einmal zuviel und der ganze lack muss wieder runtergeschliffen werden, weil 15 "nasen" drin sind. normalerweise sollte dann nach 2-3 schichten farblack der untergrund nicht mehr zu sehen sein und die farbe leuchten. zwischen jeden farbauftrag würde ich so 30min warten. danach kommt der klarlack, er wird die farbe versiegeln und vor umwelteinflüssen und kratzern schützen.
hierbei sollte man auch beachten, dass es 2 verschiedene lacksorten gibt: einmal lacke auf acrylbasis und einmal auf wasserbasis. beide darf man nicht mischen, achtet darauf beim kauf!
nachdem alle lackschichten aufgetragen sind, würde ich die teile mindestens 24 stunden trocknen lassen, erst dann sind sie wirklich grifffest und die fingerabdrücke gehen beim abwischen wieder weg

metall geht sehr leicht zu besprühen, da kann man auf haftvermittler und schleifen verzichten und fängt gleich mit der lackschicht an (fett und schmutz sollten aber erst noch entfernt werden). die prozedur ist die selbe wie beim holz. ist die oberfläche aus metall uneben (nach einem unfall z.b.) dann muss sie erst eben gemacht werden. das geht sehr gut mit glasfaser-spachtel in verbindung mit härter (bitte kein feinspachtel, der bläht sich im laufe der zeit auf). ist das zeug dann aufgetragen, muss es sehr sehr sehr sehr lange glatt geschliffen werden. hier würde ich mit 100er nass-schleifpapier anfangen und mich bis 500er durcharbeiten, bis die hände glühen. zum testen habe ich die oberfläche kurz angefeuchtet und alufolie rangedrückt, worin ich mich spiegeln konnte. dann konnte ich genau sehen, wo ich noch arbeiten musste. ist der spachtel dann glattgeschliffen, muss noch einmal füller rüber, um die poren zu verschließen. wieder glattschleifen und blasen an den händen anpusten.
plastik lackieren ist ein unangenehmes thema, weil es verschiedene oberflächen-strukturen gibt. manche haften besser, andere garnicht. als erstes würde ich die oberfläche glatt schleifen: angefangen mit 200er schleifpapier, gehe ich über auf 500er und 800er. wenn der ganze staub weg ist (nicht nur pusten!) kommt eine schicht kunststoff-haftvermittler rauf. ist diese trocken, könnte es theoretisch losgehen mit der 1. farbschicht. aber manche plastikstoffe sind widerspenstig und brauchen eine zweite schicht haftvermittler. achtet darauf, dass keine nasen entstehen! so, dann der farblack in 2 bis 3 schichten, und im anschluss den klarlack in 2 schichten. dann sollte das auch halten.
wenn ihr den lack noch veredeln und ihr euch drin spiegeln wollt, dann lasst die teile gut austrocknen, geht mit 1000er schleifpapier nochmal über die 2. klarlackschicht und "poliert" diese mit den schleifpapier. gründlich säubern und noch eine letzte schicht klarlack rüber. fertig.
so, und bei der nächsten maus erzähl' ich euch, wie man lambo-doors einbaut ^^