20.06.2017, 15:42 Uhr:
Bei sonnigem Wetter ist es keine gute Idee, wenn man 'nur mal schnell' das Auto verlässt und dabei Menschen oder Tiere zurückbleiben. Im Fahrzeuginneren werden nämlich schnell Temperaturen erreicht, die unangenehm bis tödlich sein können. Doch auch während der Fahrt sollten einige Regeln beachtet werden, damit es Passagieren auf der Rückbank möglichst gut geht
Wer im Auto vorne sitzt, hat es meist relativ einfach, einen "kühlen Kopf" zu bewahren. Die inzwischen selbst bei Kleinwagen oftmals vorhandene Klimaanlage sorgt für angenehm kalte Luft, die mit diversen Lüftungsdüsen nach belieben verteilt werden kann. Und zur Not werden einfach die vorderen Fenster oder das Schiebedach geöffnet, um Abkühlung zu bekommen. Auf den hinteren Plätzen sieht es teilweise deutlich anders aus, denn hier ist die Belüftungssituation oftmals ungleich schlechter. Diverse Messungen haben ergeben, dass es je nach Fahrzeug auf der hinteren Sitzbank 3 bis 5 Grad wärmer sein kann, als auf den Vordersitzen. Zudem fehlt teilweise die direkte Frischluftzufuhr, weil Luftausströmer nur in geringer Anzahl oder sogar gar nicht vorhanden sind.
Daher ist es umso wichtiger, dass hinten sitzende besonders geschützt werden. Denn das sind oftmals Babys oder Kleinkinder, aber auch Hunde, die allesamt empfindlicher sind als gesunde Erwachsene. Daher ist dauerhafte direkte Sonneneinstrahlung, wie sie auf längeren Reisen in eine Richtung gerne vorkommt, nach Möglichkeit zu vermeiden. Am Seitenfenster angebrachte Sonnenschutzrollos oder ein in das hintere Fenster geklemmtes Handtuch können hier wahre Wunder wirken. Zudem sind natürlich ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und regelmäßige Pausen wichtig.
Wenn geparkt wird, gilt im Sommer und vor allem bei Sonnenschein eine ebenso einfache, wie extreme Regel: niemand bleibt im Auto, der nicht von alleine aussteigen kann. Und das aus gutem Grund, denn aus "eben was erledigen" kann schnell ein sehr langer Zeitraum werden. Und währenddessen wird es im Fahrzeug wärmer, als die meisten wohl glauben werden. Unabhängig von der Außentemperatur steigen die Temperaturen im Inneren nach 10 Minuten Sonneneinstrahlung bereits um rund 7 Grad an. Nach einer halben Stunde (die beispielsweise beim Einkaufen sehr schnell erreicht werden kann) sind es bereits 16 Grad. Nach einer Stunde sind es dann circa 26 Grad, wodurch aus vermeintlich kühlen 20 Grad in etwa tropische 46 Grad werden, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.
Dass dies zu ernsthaften Gesundheitsschäden bis hin zum Tod führen kann, braucht wohl kaum erwähnt werden. Dabei sind Hunde sogar noch schneller betroffen als Menschen, denn sie können ihren Wärmehaushalt nicht durch schwitzen regulieren. In warmer beziehungsweise heißer Umgebung kann dies zum Hitzestau und damit zum Exitus führen. Wer jetzt glaubt, dass es mit einem Schattenparkplatz und leicht geöffneten Fenstern getan ist, irrt sich allerdings gewaltig. Zum einen reicht selbst bedeckter Himmel, um es im Inneren wärmer werden zu lassen. Zudem wandert die Sonne, weshalb vermeintlich schattige Plätze schnell in der prallen Sonne liegen. Und zum anderen ist die Durchlüftung auf diese Weise keinesfalls ausreichend, um die Temperaturen im Fahrzeuginneren nachhaltig zu senken.
Wer in einem Fahrzeug zurückgelassene Menschen oder Tiere sieht, denen es anscheinend oder offensichtlich nicht gut geht, sollte erst einmal nach dem Fahrer Ausschau halten. Ist dieser nicht auffindbar, sollte die Polizei verständigt werden. Bei einem akuten Fall, bei dem von Todesgefahr ausgegangen wird und bei dem Benachrichtigung und/oder Eintreffen der Hilfskräfte zu lange dauern würden, darf auch selbst Hand angelegt und eine Scheibe eingeschlagen werden. Dieses Vorgehen wird durch die Notstandsregelungen gedeckt und hat in der Regel keine strafrechtlichen Konsequenzen.
Update, 22.06.2017, 13:34 Uhr: Passend zu einem wichtigen Punkt im obigen Text, hat der ADAC jetzt eine Grafik veröffentlicht, die die geringe Wirkung leicht geöffneter Fenster zeigt. Als Testobjekte standen bei einer Außentemperatur von rund 28 Grad drei baugleiche Fahrzeuge zur Verfügung. Eindes mit vollständig geschlossenen Fenstern, eines mit einer Seitenscheibe um rund 5 cm geöffnet, und ein weiteres, bei dem zwei Scheiben jeweils 5 cm geöffnet waren. Auffällig ist, dass die kritischen Marken von 40 beziehungsweise 50 Grad Celsius nur mit wenigen Minuten Zeitunterschied erreicht werden.
Einziger echter Vorteil der leicht geöffneten Scheiben ist, dass die erreichte Höchsttemperatur etwas niedriger ausfällt. Doch das ist letztlich unerheblich, denn es macht gesundheitlich keinen Unterschied, ob man 50 oder 60 Grad im Fahrzeug sitzt. Daher noch einmal der eindringliche Hinweis, dass im Sommer niemand im Auto bleiben sollte.
Meinung des Autors: Hohe Temperaturen sind was feines - wenn man beispielsweise am Strand liegt und sich regelmäßig im Wasser erfrischen kann. Im Auto hingegen kann es sehr schnell sehr unangenehm werden. Vor allem hinten und noch mehr wenn geparkt wird. In dieser Angelegenheit kann man den warnenden Finger nicht oft genug erheben, denn immer wieder sind Opfer zu beklagen.
Bei sonnigem Wetter ist es keine gute Idee, wenn man 'nur mal schnell' das Auto verlässt und dabei Menschen oder Tiere zurückbleiben. Im Fahrzeuginneren werden nämlich schnell Temperaturen erreicht, die unangenehm bis tödlich sein können. Doch auch während der Fahrt sollten einige Regeln beachtet werden, damit es Passagieren auf der Rückbank möglichst gut geht
Wer im Auto vorne sitzt, hat es meist relativ einfach, einen "kühlen Kopf" zu bewahren. Die inzwischen selbst bei Kleinwagen oftmals vorhandene Klimaanlage sorgt für angenehm kalte Luft, die mit diversen Lüftungsdüsen nach belieben verteilt werden kann. Und zur Not werden einfach die vorderen Fenster oder das Schiebedach geöffnet, um Abkühlung zu bekommen. Auf den hinteren Plätzen sieht es teilweise deutlich anders aus, denn hier ist die Belüftungssituation oftmals ungleich schlechter. Diverse Messungen haben ergeben, dass es je nach Fahrzeug auf der hinteren Sitzbank 3 bis 5 Grad wärmer sein kann, als auf den Vordersitzen. Zudem fehlt teilweise die direkte Frischluftzufuhr, weil Luftausströmer nur in geringer Anzahl oder sogar gar nicht vorhanden sind.
Daher ist es umso wichtiger, dass hinten sitzende besonders geschützt werden. Denn das sind oftmals Babys oder Kleinkinder, aber auch Hunde, die allesamt empfindlicher sind als gesunde Erwachsene. Daher ist dauerhafte direkte Sonneneinstrahlung, wie sie auf längeren Reisen in eine Richtung gerne vorkommt, nach Möglichkeit zu vermeiden. Am Seitenfenster angebrachte Sonnenschutzrollos oder ein in das hintere Fenster geklemmtes Handtuch können hier wahre Wunder wirken. Zudem sind natürlich ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und regelmäßige Pausen wichtig.
Wenn geparkt wird, gilt im Sommer und vor allem bei Sonnenschein eine ebenso einfache, wie extreme Regel: niemand bleibt im Auto, der nicht von alleine aussteigen kann. Und das aus gutem Grund, denn aus "eben was erledigen" kann schnell ein sehr langer Zeitraum werden. Und währenddessen wird es im Fahrzeug wärmer, als die meisten wohl glauben werden. Unabhängig von der Außentemperatur steigen die Temperaturen im Inneren nach 10 Minuten Sonneneinstrahlung bereits um rund 7 Grad an. Nach einer halben Stunde (die beispielsweise beim Einkaufen sehr schnell erreicht werden kann) sind es bereits 16 Grad. Nach einer Stunde sind es dann circa 26 Grad, wodurch aus vermeintlich kühlen 20 Grad in etwa tropische 46 Grad werden, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.
Dass dies zu ernsthaften Gesundheitsschäden bis hin zum Tod führen kann, braucht wohl kaum erwähnt werden. Dabei sind Hunde sogar noch schneller betroffen als Menschen, denn sie können ihren Wärmehaushalt nicht durch schwitzen regulieren. In warmer beziehungsweise heißer Umgebung kann dies zum Hitzestau und damit zum Exitus führen. Wer jetzt glaubt, dass es mit einem Schattenparkplatz und leicht geöffneten Fenstern getan ist, irrt sich allerdings gewaltig. Zum einen reicht selbst bedeckter Himmel, um es im Inneren wärmer werden zu lassen. Zudem wandert die Sonne, weshalb vermeintlich schattige Plätze schnell in der prallen Sonne liegen. Und zum anderen ist die Durchlüftung auf diese Weise keinesfalls ausreichend, um die Temperaturen im Fahrzeuginneren nachhaltig zu senken.
Wer in einem Fahrzeug zurückgelassene Menschen oder Tiere sieht, denen es anscheinend oder offensichtlich nicht gut geht, sollte erst einmal nach dem Fahrer Ausschau halten. Ist dieser nicht auffindbar, sollte die Polizei verständigt werden. Bei einem akuten Fall, bei dem von Todesgefahr ausgegangen wird und bei dem Benachrichtigung und/oder Eintreffen der Hilfskräfte zu lange dauern würden, darf auch selbst Hand angelegt und eine Scheibe eingeschlagen werden. Dieses Vorgehen wird durch die Notstandsregelungen gedeckt und hat in der Regel keine strafrechtlichen Konsequenzen.
Update, 22.06.2017, 13:34 Uhr: Passend zu einem wichtigen Punkt im obigen Text, hat der ADAC jetzt eine Grafik veröffentlicht, die die geringe Wirkung leicht geöffneter Fenster zeigt. Als Testobjekte standen bei einer Außentemperatur von rund 28 Grad drei baugleiche Fahrzeuge zur Verfügung. Eindes mit vollständig geschlossenen Fenstern, eines mit einer Seitenscheibe um rund 5 cm geöffnet, und ein weiteres, bei dem zwei Scheiben jeweils 5 cm geöffnet waren. Auffällig ist, dass die kritischen Marken von 40 beziehungsweise 50 Grad Celsius nur mit wenigen Minuten Zeitunterschied erreicht werden.
Einziger echter Vorteil der leicht geöffneten Scheiben ist, dass die erreichte Höchsttemperatur etwas niedriger ausfällt. Doch das ist letztlich unerheblich, denn es macht gesundheitlich keinen Unterschied, ob man 50 oder 60 Grad im Fahrzeug sitzt. Daher noch einmal der eindringliche Hinweis, dass im Sommer niemand im Auto bleiben sollte.
(Bildquelle: Günter Havlena / pixelio.de)
Meinung des Autors: Hohe Temperaturen sind was feines - wenn man beispielsweise am Strand liegt und sich regelmäßig im Wasser erfrischen kann. Im Auto hingegen kann es sehr schnell sehr unangenehm werden. Vor allem hinten und noch mehr wenn geparkt wird. In dieser Angelegenheit kann man den warnenden Finger nicht oft genug erheben, denn immer wieder sind Opfer zu beklagen.