Wer wegen des Datenschutzes einen Bogen um Unternehmen wie Google und auch Microsoft macht, der dürfte mit Schrecken nach China schauen. Die dortige Regierung will laut aktuellen Plänen zahlreiche Daten aus Elektro- und auch Hybridfahrzeugen abgreifen. Das dürfte für deutsche Hersteller ein schwieriger Spagat werden
Vor rund eineinhalb Jahren sagte BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich zum Datenschutz bei der Kopplung von Smartphones über Android Auto: "Wir haben uns intensiv mit Google beschäftigt und sind nicht bereit, die Daten unserer Kunden zur Verfügung zu stellen". Aus diesem Grund ist das System nach wie vor nicht in den Fahrzeugen der Münchner zu finden, lediglich das etwas unbedenklicher Gegenstück Apple CarPlay ist dort inzwischen angekommen . Doch das, was Google an Daten abgreift, ist ein Scherz gegen die aktuellen Pläne der Chinesischen Regierung. Denn die Datensammlung wird laut einem Bericht des Branchenmagazins Automobilwoche deutlich umfangreicher ausfallen, als bei jedem Privatunternehmen.
Laut einem insgesamt 35 Seiten umfassenden Entwurf sollen künftig allgemeine Angaben wie aktueller Standort, Ladezustand der Akkus und Daten zum Motor geliefert werden. Zusätzlich werden auch noch individuelle Informationen wie "Gerätenummern und im Auto eingelegte SIM-Karten" verlangt. Die Übermittlung soll dabei im Sekundentakt erfolgen, also quasi in Echtzeit. Auf diesem Weg lassen sich Fahrprofile einzelner Fahrzeuge und auch Personen anlegen, die - Achtung Ironie - natürlich nur dem Wohl der Allgemeinheit dienen. Laut Cui Dongshu, dem Generalsekretär des chinesischen Autoherstellerverbands, könnte so ermittelt werden, wo noch zusätzliche Ladestationen benötigt werden. Außerdem ließe sich so feststellen, ob die Nutzer subventionierter (Plug-in)-Hybridfahrzeuge ausschließlich mit Verbrennungsmotor unterwegs sind, um die Zuschüsse eventuell zurückzufordern.
Für deutsche Hersteller dürfte das natürlich ein Problem sein. Denn es wäre kaum vermittelbar, dass man hierzulande seine Leistungen beim Datenschutz betont, während am anderen Ende der Welt selbst vertraulichste Informationen preisgegeben werden. Dabei geht es nicht nur um die persönlichen Daten der Insassen, sondern auch um Fahrzeuginformationen, die chinesische Unternehmen im Rahmen von Industriespionage für eigene Zwecke missbrauchen könnten. Andererseits ist China inzwischen der wichtigste Markt der Welt, der immer noch satte Zuwachsraten verspricht - von denen natürlich auch Audi, BMW, Mercedes, Volkswagen und Co. profitieren wollen. Und da möchte man sich natürlich nicht wegen einer solchen "Lappalie" wie Datenschutz abhängen lassen. Was für Chinesen laut Cui Dongshu ohnehin kein Thema ist: "Chinesen sind die Überwachung gewöhnt.".
Meinung des Autors: Andere Länder, andere Sitten. Bei Bedenken zum Datenschutz ist man in Deutschland ganz vorn dabei (auch wenn es im Alltag oft anders aussieht), in China geht man das Thema deutlich entspannter an. Aber die jetzt bekannt gewordenen Pläne dürften selbst den "Großen Bruder" aus dem Roman 1984 vor Neid erblassen lassen.
Vor rund eineinhalb Jahren sagte BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich zum Datenschutz bei der Kopplung von Smartphones über Android Auto: "Wir haben uns intensiv mit Google beschäftigt und sind nicht bereit, die Daten unserer Kunden zur Verfügung zu stellen". Aus diesem Grund ist das System nach wie vor nicht in den Fahrzeugen der Münchner zu finden, lediglich das etwas unbedenklicher Gegenstück Apple CarPlay ist dort inzwischen angekommen . Doch das, was Google an Daten abgreift, ist ein Scherz gegen die aktuellen Pläne der Chinesischen Regierung. Denn die Datensammlung wird laut einem Bericht des Branchenmagazins Automobilwoche deutlich umfangreicher ausfallen, als bei jedem Privatunternehmen.
Laut einem insgesamt 35 Seiten umfassenden Entwurf sollen künftig allgemeine Angaben wie aktueller Standort, Ladezustand der Akkus und Daten zum Motor geliefert werden. Zusätzlich werden auch noch individuelle Informationen wie "Gerätenummern und im Auto eingelegte SIM-Karten" verlangt. Die Übermittlung soll dabei im Sekundentakt erfolgen, also quasi in Echtzeit. Auf diesem Weg lassen sich Fahrprofile einzelner Fahrzeuge und auch Personen anlegen, die - Achtung Ironie - natürlich nur dem Wohl der Allgemeinheit dienen. Laut Cui Dongshu, dem Generalsekretär des chinesischen Autoherstellerverbands, könnte so ermittelt werden, wo noch zusätzliche Ladestationen benötigt werden. Außerdem ließe sich so feststellen, ob die Nutzer subventionierter (Plug-in)-Hybridfahrzeuge ausschließlich mit Verbrennungsmotor unterwegs sind, um die Zuschüsse eventuell zurückzufordern.
Für deutsche Hersteller dürfte das natürlich ein Problem sein. Denn es wäre kaum vermittelbar, dass man hierzulande seine Leistungen beim Datenschutz betont, während am anderen Ende der Welt selbst vertraulichste Informationen preisgegeben werden. Dabei geht es nicht nur um die persönlichen Daten der Insassen, sondern auch um Fahrzeuginformationen, die chinesische Unternehmen im Rahmen von Industriespionage für eigene Zwecke missbrauchen könnten. Andererseits ist China inzwischen der wichtigste Markt der Welt, der immer noch satte Zuwachsraten verspricht - von denen natürlich auch Audi, BMW, Mercedes, Volkswagen und Co. profitieren wollen. Und da möchte man sich natürlich nicht wegen einer solchen "Lappalie" wie Datenschutz abhängen lassen. Was für Chinesen laut Cui Dongshu ohnehin kein Thema ist: "Chinesen sind die Überwachung gewöhnt.".
Meinung des Autors: Andere Länder, andere Sitten. Bei Bedenken zum Datenschutz ist man in Deutschland ganz vorn dabei (auch wenn es im Alltag oft anders aussieht), in China geht man das Thema deutlich entspannter an. Aber die jetzt bekannt gewordenen Pläne dürften selbst den "Großen Bruder" aus dem Roman 1984 vor Neid erblassen lassen.