Kommt drauf an, was "reingepanscht" wird. Viele Leute verwechseln Planzenöl
(Salat-Öl, "Pöl") mit Bio-Diesel (RME), der aus Planzenöl hergestellt wird.
Planzenöl, auch nur geringe Beimischungen, geht in einem modernen Diesel garnicht,
da sind erhebliche Schäden vorprogrammiert. Planzenöl hat eine wesentlich geringere
Schmierfähigkeit, dafür aber einen wesentlich höheren Rußausstoß.
Diesel-Hochdruckpumpen werden intern durch den Kraftstoff geschmiert und Pöl hat unter
hohem Druck praktisch keine Schmierfähigkeit mehr was zu einem sehr hohen Verschleiß
der Pumpen führt.
Der deutlich erhöhte Rußausstoß ist nicht so toll für den Partikelfilter (wenn vorhanden).
Bio-Diesel ist in geringen Beimengungen noch harmlos, bis ungefähr 10 bis max. 15% gibt
es keine Probleme, darüber aber schon. In Bio-Diesel wird zur Fließverbesserung Alkohol
zugemischt, allerdings ist dieser Alk dann verantwortlich für eine Auflösung etlicher
Dichtungen, speziell im Hochdruckbereich der Kraftstoffanlage.
Die Schmierfähigkeit von "alleinigem" Biodiesel ist zwar hochdruckfest, allerdings wird
diese Schmierfestigkeit durch den Zusatz von Alk erheblich heruntergesetzt, was zu
gleichen Problemen wie beim Pöl führt, zwar deutlich geringer aber sicher nicht null.
In "normalem" Diesel sind bereits 2% Biodiesel vorhanden, bei den "Super-Diesel-
Kraftstoffen beträgt der Anteil je nach Anbieter rund 5%, allerdings ist dort zusätzlich noch
Schmieröl mit ungefähr 1,5% Anteil zugesetzt. Es handelt sich dabei um klassisches 2-
Takt-Motorenöl, allerdings in vollsynthetischer Ausführung (wegen der Rußbildung).
Diese "Fremdstoffe" führen auch zu den oftmals spürbaren Effekten von etwas ruhigerem
Motorlauf, denn der Biodiesel, aber besonders die reine Schmierölmenge führen zu einer
etwas "weicheren" Verbrennung, das Ding läuft nicht mehr so rau, etwas "komfortabler".
Was die Garantien angeht:
Für Pöl, wie auch Biodiesel erlischt die Garantie, da es keine Freigabe mehr gibt (aber
reichlich Schäden, bei Pöl mehr, bei Bio-Diesel weniger). Für einige wenige ältere Motore
gibt es eine Freigabe für Bio-Diesel (Anlagen mit geringeren Drücken, ggf. muss aber
wegen dem Alk-Anteil umgerüstet werden), für aktuelle Dieselmotore gibt es (so weit ich
weiß) keinerlei Freigaben mehr.
Zulässig sind ausschließlich die handelsüblichen Kraftstoffe entsprechend der
Herstellerfreigaben, also auch die "Super-Diesel" aufgrund der (noch) geringen und
deshalb (noch) harmlosen Beimischungen.
Es gibt allerdings Berichte in reinen Motorenforen auch von Motorenentwickler, dass es
eine langfristig funktionierende Spar-Möglichkeit gäbe, jedoch auch mit Entfall der
Herstellergarantie und ausschließlich bei Fahrzeugen ohne Partikelfilter,
auch nicht mit "offenem" Filter und mit Commonrail-System, also keine Pumpe-
Düse (VW-Motore):
Beimischung von maximal 30% Planzenöl / Pöl (kein Bio-Diesel), und zum
Erhalt der Schmierfähigkeit zusätzlich ziemlich genau 2% (auf die gesamte Menge
im Tank) vollsynthetisches 2-Takt-Motoröl.
Allerdings dürfte der Spareffekt aufgrund der relativ geringen Pflanzenölmenge und dem
recht teurem 2-Takt-Öl nicht allzugroß sein. Es darf auch nicht vergessen werden, dass
praktisch alle Hersteller bei einem Grantie- oder Kulanzfall fast immer einen Test des
Kraftstoff machen (es gibt kleine Schnelltest per Teststreifen) und dann recht schnell
rausbekommen, dass da was "falsches" drinn war. Somit auch bei Schäden, die nicht im
Zusammenhang mit dem Pöl stehen, die Ansprüche weg sind.