Seit Anfang 2017 bietet Alfa Romeo seinen Kunden erstmals auch ein SUV an. Das Top-Modell der Baureihe mit einem starken Motor von Ferrari konnten wir jetzt über mehrere Tage hinweg im Alltagsbetrieb testen. Das Ergebnis ist größtenteils (sehr) erfreulich, doch auch einige Schattenseiten sind zu vermelden
Der vollständige Name des Testfahrzeugs lautet Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio Verde, wobei der Namenszusatz üblicherweise mit QV abgekürzt wird. Optische Unterscheidungsmerkmale zur "zivilen" Version, zu der wir bereits einen Testbericht veröffentlicht haben, sind eine geänderte Frontschürze, ein Heck mit Dachkantenspoiler und Diffusor, ausgestellte Radhäuser sowie ein grünes Kleeblatt auf den vorderen Kotflügeln. Im Innenraum fallen Dekorelemente in Carbon und die (optionalen) Sportsitze auf. Alles in allem sind die Unterschiede eher gering, was sich im Lauf des Tests durchaus als Nachteil erweisen sollte. Dazu später etwas mehr.
Der Einstiegspreis des Stelvio QV liegt aktuell bei 89.000 Euro. Das klingt nach sehr viel Geld, darf aber bei näherer Betrachtung fast schon als Schnäppchen angesehen werden. Das zeigt der Vergleich mit ähnlich ausgelegten Konkurrenzmodellen. So kostet etwa ein Porsche Macan Turbo mit Performance Paket und Allradantrieb knapp 92.000 Euro, wobei dieser "nur" 440 PS bietet. Ein Mercedes-AMG GLC 63 S 4matic mit vergleichbaren 510 PS kostet nochmal ein paar Hunderter mehr. Dabei können beide bei der Grundausstattung nicht mit dem Alfa Romeo mithalten, der bereits ab Werk mit zahlreichen Extras versehen ist. Dazu zählt auch ein Infotainment-System mit Digitalradio DAB+ sowie einem Navigationssystem.
Letzteres hängt allerdings sowohl graphisch, als auch technisch einige Jahre hinter den Mitbewerbern hinterher. Das bedeutet eine eher umständliche Zieleingabe mit nur leidlich funktionierender Spracheingabe, gelegentlich eine seltsame Routenführung, nur nach den Zufallsprinzip auftauchende Verkehrsinformationen, sowie keine angebotenen Ausweichrouten bei Staus. Und auch unfreiwillige Komik wird geboten, wenn das System auf Autobahnen wie A1 oder A3 ansagt, "folgen sie der A erste (beziehungsweise dritte) für x Kilometer". Ein weiterer Knackpunkt des Multimedia-Systems ist das optionale Soundsystem von Harman/Kardon, das immerhin 1.250 Euro Aufpreis kostet, aber klingt wie ein altes Kofferradio. Trotz maximal aufgedrehtem Regler glänzt der Bass durch fast vollständige Abwesenheit, während die Höhen in jeder Einstellung eher blechern klingen. Das ist noch ernüchternder und enttäuschender als beim optionalen Soundsystem des Tesla Model S.
Enttäuschung ist auch bei den Assistenzsystem ein gutes Stichwort. Geboten werden lediglich ein Kollisionswarner, ein Totwinkelassistent, ein Spurwarner sowie der optionale adaptive Tempomat. Andere Dinge wie automatische Einparkhilfe, Spurwechselautomatik, selbsttätiges Anfahren und Lenken im Stau, Müdigkeitserkennung und vieles andere sind weder für Geld, noch für gute Worte zu bekommen. Das kann man im Jahr 2018 durchaus als wenig zeitgemäß bezeichnen. Dafür ist man bei der Abgasreinigung auf der Höhe der Zeit, denn seit September ausgelieferte Fahrzeuge entsprechen bereits der Abgasnorm Euro 6d Temp.
Wie eingangs erwähnt, stammt der 2,9 Liter große Biturbo-V6 von der Schwestermarke Ferrari. Das sind natürlich gute Gene, die auf einen starken Antritt, auf satten Durchzug, und auf einen tollen Sound hoffen lassen. Die ersten beiden Punkte werden vortrefflich erfüllt, denn in keiner Situation mangelt es dem Stelvio QV an Leistung. Er tritt aus dem Stand heraus kräftig an, und kann in jeder Situation aus dem Vollen schöpfen. Dabei sorgt die Automatik immer für den passenden Gang, was aber je nach gewähltem Fahrprogramm etwas länger dauern kann. Abhilfe schaffen da die großen und feststehenden Schaltpaddels am Lenkrad, die eine manuelle Gangwahl ermöglichen.
Akustisch ist das Aggregat eher ein Leisetreter. Zumindest direkt nach dem Start über den leider nicht rot leuchtenden Knopf im Lenkrad, denn dann säuselt der V6 vor sich hin, wobei aber eine eher tiefe Frequenz auf die vorhandene Kraft hinweist. In den Fahrprogrammen "a" und "n" (Eco-Modus und Normal) setzt sich das auch während der Fahrt fort, was bei niedrigeren Drehzahlen für eine entspannte Atmosphäre sorgt, Wenn jedoch Leistung abgefordert wird, dann drängt sich der Klang doch in den Vordergrund. Und zwar in Form eines sonoren Schreiens, das von kernigen Geräuschen beim Gangwechsel begleitet wird. Zumindest im Fahrzeuginneren ist das aber nie wirklich aufdringlich, was mancher potenzielle Kunde vielleicht enttäuschend finden wird.
Beim oben erwähnten Test stand ein Stelvio mit Heckantrieb zur Verfügung. Bei diesem haben wir kritisiert, dass er "mit loser Hinterhand Sportlichkeit vermitteln [will], was aber leider nicht ganz so gut funktioniert". Bemängelt wurden auch der nur mäßige Geradeauslauf mit dem Hang jeder Spurrinne auf der Autobahn zu folgen, sowie die Servolenkung mit nicht optimaler Rückmeldung. Beim Stelvio QV mit Allradantrieb sieht das ganz anders aus. Eine hohe Spurtreue in Kurven und auch auf der Autobahn, sowie eine deutlich mitteilungsfreudigere Lenkung sorgen hier für Spaß auf jeder Strecke.
Das gilt insbesondere bei den Programmen "n" und "d" (wie dynamic), bei denen die Dämpfer des SUV ein wenig verhärtet und die Steuerung etwas straffer ausgelegt sind. Auf welligen Landstraßen muss aber ein gewisses Aufschaukeln konstatiert werden, das jedoch bei einem so hohen Auto kaum zu vermeiden ist. Die Straßenlage kann allerdings durch ein "Sport"-Programm für das Fahrwerk verbessert werden. Doch leider steht dieses nur in den Stufen "d" sowie "Race" (für die Rennstrecke) zur Verfügung, und nicht auch nicht in Position "n" des einfach zu bedienenden Drehreglers in der Mittelkonsole.
Unterwegs sind so sowohl auf der Landstraße, als auch auf der Autobahn hohe Geschwindigkeiten möglich. Dabei lässt sich der Stelvio QV auch von schnell durchfahrenen Kurven kaum aus der Ruhe bringen. Eine Haken gibt es allerdings, wie wir anfangs bereits angedeutet haben. Aufgrund der eher freundlichen Optik des sportlichen SUV fehlt diesem das, was man allgemein als "Überholprestige" bezeichnet. Im Gegensatz zu Fahrzeugen wie dem ebenfalls auf der Langstrecke getesteten Lexus RC F muss daher mit einer stets gefüllten linken Spur sowie dem Ausscheren von anderen Fahrzeugen gerechnet werden. Verstärkt worden dürfte dieser Effekt auf durch die weiße Lackierung, weshalb man unter diesem Aspekt vielleicht eher den roten Lack wählen sollte.
Wir haben auf unseren Ausfahrten die gesamte Bandbreite abgedeckt. Dazu zählten ausgedehnte Autobahnfahrten, Landstraßen aller Art und auch Stadtverkehr zur "besten" Zeit. Auf der ersten Etappe wurde bei reichlich Stop and Go, aber auch einer Höchstgeschwindigkeit von über 260 km/h ein Verbrauch von ziemlich genau 15 Litern auf 100 km erzielt. Bei den weiteren Etappen, die unter anderem am ersten Herbstferien-Wochenende mit diversen Staus stattfanden, wurden Werte um die 13 Liter erzielt. Die letzte Etappe mit hohem, aber erträglichen Verkehrsaufkommen, war dank einer maximalen Geschwindigkeit von 160 km/h und viel Kolonnenfahrt bei Tempo 100 bis 130 die sparsamste und die einzige, die unter 12 Litern geblieben ist.
Am Ende lag der Durchschnittsverbrauch auf einer Strecke von genau 1.750 km (davon rund 70 Prozent Autobahn, rund 25 Prozent Landstraße und etwa 5 Prozent Stadtverkehr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 70 km/) bei rund 13,5 Litern, was angesichts des hohen Aufbaus und der gebotenen Daten mehr als in Ordnung geht. Erreicht wird das aber nur, wenn man regelmäßig auf den Eco-Modus umschaltet, der eine Zylinderabschaltung und das sogenannte Segeln bietet. Auf einzelnen Etappen, etwa bei leerer Autobahn und auf schnellen Bergstraßen, können nämlich auch schon mal bis zu 20 Liter durch die Einspritzanlage rauschen.
Fazit: Wer unbedingt ein politisch definitiv nicht korrektes SUV mit ordentlich Power fahren will, sollte sich den Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio Verde auf jeden Fall näher ansehen. Dieser glänzt mit einem für die Fahrzeugklasse erträglichen Preis (unser Testfahrzeug kostet mit nahezu kompletter Ausstattung aktuell 97.350 Euro), einem tollen Motor, einem guten Fahrwerk, sowie einer mehr als ordentlichen Verarbeitung. Sofern man sich für den feurigen Italiener entscheidet, muss man allerdings beim Infotainment, sowie bei den eher rudimentären Assistenzsystemen Abstriche machen. Damit sollte man aber leben können, denn letztlich sind das nicht unbedingt die Qualitäten, die in einem "Sportwagen" gefragt sind.
Meinung des Autors: Über Sinn und Unsinn eines SUV mit 510 PS braucht man eigentlich nicht zu diskutieren. Doch wer sich aller berechtigter Kritik zum trotz für ein solches Auto interessiert, sollte sich den Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio Verde unbedingt näher ansehen. Dieser bietet viel Licht bei nur wenig Schatten für einen äußerst attraktiven Preis. Uns hat der Italiener auf jeden Fall Spaß gemacht und überzeugt.
Der vollständige Name des Testfahrzeugs lautet Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio Verde, wobei der Namenszusatz üblicherweise mit QV abgekürzt wird. Optische Unterscheidungsmerkmale zur "zivilen" Version, zu der wir bereits einen Testbericht veröffentlicht haben, sind eine geänderte Frontschürze, ein Heck mit Dachkantenspoiler und Diffusor, ausgestellte Radhäuser sowie ein grünes Kleeblatt auf den vorderen Kotflügeln. Im Innenraum fallen Dekorelemente in Carbon und die (optionalen) Sportsitze auf. Alles in allem sind die Unterschiede eher gering, was sich im Lauf des Tests durchaus als Nachteil erweisen sollte. Dazu später etwas mehr.
- Ausstattung und Infotainment:
Der Einstiegspreis des Stelvio QV liegt aktuell bei 89.000 Euro. Das klingt nach sehr viel Geld, darf aber bei näherer Betrachtung fast schon als Schnäppchen angesehen werden. Das zeigt der Vergleich mit ähnlich ausgelegten Konkurrenzmodellen. So kostet etwa ein Porsche Macan Turbo mit Performance Paket und Allradantrieb knapp 92.000 Euro, wobei dieser "nur" 440 PS bietet. Ein Mercedes-AMG GLC 63 S 4matic mit vergleichbaren 510 PS kostet nochmal ein paar Hunderter mehr. Dabei können beide bei der Grundausstattung nicht mit dem Alfa Romeo mithalten, der bereits ab Werk mit zahlreichen Extras versehen ist. Dazu zählt auch ein Infotainment-System mit Digitalradio DAB+ sowie einem Navigationssystem.
Letzteres hängt allerdings sowohl graphisch, als auch technisch einige Jahre hinter den Mitbewerbern hinterher. Das bedeutet eine eher umständliche Zieleingabe mit nur leidlich funktionierender Spracheingabe, gelegentlich eine seltsame Routenführung, nur nach den Zufallsprinzip auftauchende Verkehrsinformationen, sowie keine angebotenen Ausweichrouten bei Staus. Und auch unfreiwillige Komik wird geboten, wenn das System auf Autobahnen wie A1 oder A3 ansagt, "folgen sie der A erste (beziehungsweise dritte) für x Kilometer". Ein weiterer Knackpunkt des Multimedia-Systems ist das optionale Soundsystem von Harman/Kardon, das immerhin 1.250 Euro Aufpreis kostet, aber klingt wie ein altes Kofferradio. Trotz maximal aufgedrehtem Regler glänzt der Bass durch fast vollständige Abwesenheit, während die Höhen in jeder Einstellung eher blechern klingen. Das ist noch ernüchternder und enttäuschender als beim optionalen Soundsystem des Tesla Model S.
Enttäuschung ist auch bei den Assistenzsystem ein gutes Stichwort. Geboten werden lediglich ein Kollisionswarner, ein Totwinkelassistent, ein Spurwarner sowie der optionale adaptive Tempomat. Andere Dinge wie automatische Einparkhilfe, Spurwechselautomatik, selbsttätiges Anfahren und Lenken im Stau, Müdigkeitserkennung und vieles andere sind weder für Geld, noch für gute Worte zu bekommen. Das kann man im Jahr 2018 durchaus als wenig zeitgemäß bezeichnen. Dafür ist man bei der Abgasreinigung auf der Höhe der Zeit, denn seit September ausgelieferte Fahrzeuge entsprechen bereits der Abgasnorm Euro 6d Temp.
- Motor:
Wie eingangs erwähnt, stammt der 2,9 Liter große Biturbo-V6 von der Schwestermarke Ferrari. Das sind natürlich gute Gene, die auf einen starken Antritt, auf satten Durchzug, und auf einen tollen Sound hoffen lassen. Die ersten beiden Punkte werden vortrefflich erfüllt, denn in keiner Situation mangelt es dem Stelvio QV an Leistung. Er tritt aus dem Stand heraus kräftig an, und kann in jeder Situation aus dem Vollen schöpfen. Dabei sorgt die Automatik immer für den passenden Gang, was aber je nach gewähltem Fahrprogramm etwas länger dauern kann. Abhilfe schaffen da die großen und feststehenden Schaltpaddels am Lenkrad, die eine manuelle Gangwahl ermöglichen.
Akustisch ist das Aggregat eher ein Leisetreter. Zumindest direkt nach dem Start über den leider nicht rot leuchtenden Knopf im Lenkrad, denn dann säuselt der V6 vor sich hin, wobei aber eine eher tiefe Frequenz auf die vorhandene Kraft hinweist. In den Fahrprogrammen "a" und "n" (Eco-Modus und Normal) setzt sich das auch während der Fahrt fort, was bei niedrigeren Drehzahlen für eine entspannte Atmosphäre sorgt, Wenn jedoch Leistung abgefordert wird, dann drängt sich der Klang doch in den Vordergrund. Und zwar in Form eines sonoren Schreiens, das von kernigen Geräuschen beim Gangwechsel begleitet wird. Zumindest im Fahrzeuginneren ist das aber nie wirklich aufdringlich, was mancher potenzielle Kunde vielleicht enttäuschend finden wird.
- Fahrverhalten:
Beim oben erwähnten Test stand ein Stelvio mit Heckantrieb zur Verfügung. Bei diesem haben wir kritisiert, dass er "mit loser Hinterhand Sportlichkeit vermitteln [will], was aber leider nicht ganz so gut funktioniert". Bemängelt wurden auch der nur mäßige Geradeauslauf mit dem Hang jeder Spurrinne auf der Autobahn zu folgen, sowie die Servolenkung mit nicht optimaler Rückmeldung. Beim Stelvio QV mit Allradantrieb sieht das ganz anders aus. Eine hohe Spurtreue in Kurven und auch auf der Autobahn, sowie eine deutlich mitteilungsfreudigere Lenkung sorgen hier für Spaß auf jeder Strecke.
Das gilt insbesondere bei den Programmen "n" und "d" (wie dynamic), bei denen die Dämpfer des SUV ein wenig verhärtet und die Steuerung etwas straffer ausgelegt sind. Auf welligen Landstraßen muss aber ein gewisses Aufschaukeln konstatiert werden, das jedoch bei einem so hohen Auto kaum zu vermeiden ist. Die Straßenlage kann allerdings durch ein "Sport"-Programm für das Fahrwerk verbessert werden. Doch leider steht dieses nur in den Stufen "d" sowie "Race" (für die Rennstrecke) zur Verfügung, und nicht auch nicht in Position "n" des einfach zu bedienenden Drehreglers in der Mittelkonsole.
Unterwegs sind so sowohl auf der Landstraße, als auch auf der Autobahn hohe Geschwindigkeiten möglich. Dabei lässt sich der Stelvio QV auch von schnell durchfahrenen Kurven kaum aus der Ruhe bringen. Eine Haken gibt es allerdings, wie wir anfangs bereits angedeutet haben. Aufgrund der eher freundlichen Optik des sportlichen SUV fehlt diesem das, was man allgemein als "Überholprestige" bezeichnet. Im Gegensatz zu Fahrzeugen wie dem ebenfalls auf der Langstrecke getesteten Lexus RC F muss daher mit einer stets gefüllten linken Spur sowie dem Ausscheren von anderen Fahrzeugen gerechnet werden. Verstärkt worden dürfte dieser Effekt auf durch die weiße Lackierung, weshalb man unter diesem Aspekt vielleicht eher den roten Lack wählen sollte.
- Verbrauch:
Wir haben auf unseren Ausfahrten die gesamte Bandbreite abgedeckt. Dazu zählten ausgedehnte Autobahnfahrten, Landstraßen aller Art und auch Stadtverkehr zur "besten" Zeit. Auf der ersten Etappe wurde bei reichlich Stop and Go, aber auch einer Höchstgeschwindigkeit von über 260 km/h ein Verbrauch von ziemlich genau 15 Litern auf 100 km erzielt. Bei den weiteren Etappen, die unter anderem am ersten Herbstferien-Wochenende mit diversen Staus stattfanden, wurden Werte um die 13 Liter erzielt. Die letzte Etappe mit hohem, aber erträglichen Verkehrsaufkommen, war dank einer maximalen Geschwindigkeit von 160 km/h und viel Kolonnenfahrt bei Tempo 100 bis 130 die sparsamste und die einzige, die unter 12 Litern geblieben ist.
Am Ende lag der Durchschnittsverbrauch auf einer Strecke von genau 1.750 km (davon rund 70 Prozent Autobahn, rund 25 Prozent Landstraße und etwa 5 Prozent Stadtverkehr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 70 km/) bei rund 13,5 Litern, was angesichts des hohen Aufbaus und der gebotenen Daten mehr als in Ordnung geht. Erreicht wird das aber nur, wenn man regelmäßig auf den Eco-Modus umschaltet, der eine Zylinderabschaltung und das sogenannte Segeln bietet. Auf einzelnen Etappen, etwa bei leerer Autobahn und auf schnellen Bergstraßen, können nämlich auch schon mal bis zu 20 Liter durch die Einspritzanlage rauschen.
Fazit: Wer unbedingt ein politisch definitiv nicht korrektes SUV mit ordentlich Power fahren will, sollte sich den Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio Verde auf jeden Fall näher ansehen. Dieser glänzt mit einem für die Fahrzeugklasse erträglichen Preis (unser Testfahrzeug kostet mit nahezu kompletter Ausstattung aktuell 97.350 Euro), einem tollen Motor, einem guten Fahrwerk, sowie einer mehr als ordentlichen Verarbeitung. Sofern man sich für den feurigen Italiener entscheidet, muss man allerdings beim Infotainment, sowie bei den eher rudimentären Assistenzsystemen Abstriche machen. Damit sollte man aber leben können, denn letztlich sind das nicht unbedingt die Qualitäten, die in einem "Sportwagen" gefragt sind.
Meinung des Autors: Über Sinn und Unsinn eines SUV mit 510 PS braucht man eigentlich nicht zu diskutieren. Doch wer sich aller berechtigter Kritik zum trotz für ein solches Auto interessiert, sollte sich den Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio Verde unbedingt näher ansehen. Dieser bietet viel Licht bei nur wenig Schatten für einen äußerst attraktiven Preis. Uns hat der Italiener auf jeden Fall Spaß gemacht und überzeugt.