Seit genau einem Jahr stehen Volkswagen und seine Töchter wegen des sogenannten Dieselgate am Pranger. Doch inzwischen ist klar, dass nahezu alle Hersteller massive Probleme bei der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben haben. Welche Ausmaße die Affäre hat, belegen neue Zahlen einer unabhängigen Studie
Erst jüngst hat eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe ergeben, dass Volkswagen trotz aller berechtigten Vorwürfe wegen der Abgasmanipulation zu den saubersten Fahrzeugherstellern gehört. Am anderen Ende der Rangliste tauchen unter anderem Unternehmen wie Ford, Nissan, Renault und Opel auf. Eine weitere Studie hat sich nun ebenfalls mit dem Thema beschäftigt und kommt auch zu ähnlichen Ergebnissen.
Laut der Untersuchung von Transport & Environment (T&E) aus Brüssel sind VW, Seat, Skoda und Audi aktuell die saubersten Diesel auf dem Markt. Auch BMW und Mini sowie Mazda gehören mit zu den besten. Als größte Umweltsünder entpuppen sich fast alle auch von der DUH genannten Hersteller. Besonders auffällig sind dabei Fiat und Suzuki sowie Renault und Nissan, deren Fahrzeuge die aktuellen Grenzwerte um den Faktor 15 und 14 übersteigen, wie die nachfolgende Grafik zeigt.
Doch die Daten haben gleich mehrere Haken. Zum einen wird nur die Abgasnorm Euro 6 betrachtet, und hier hat man bei Volkswagen offenbar seine Hausaufgaben gemacht. Bei Euro 5 hingegen zählen die Fahrzeuge des Konzerns hingegen zu den dreckigsten, die auf den Straßen unterwegs sind. Doch selbst die saubersten Hersteller tun sich schwer mit der Einhaltung der Normen, denn im Alltagsbetrieb überschreiten 2 von 3 Fahrzeugen die festgelegten Grenzwerte mindestens um das dreifache. Bei Euro 5 sind es sogar 4 von 5 Autos, die an den Hürden scheitern.
Ein weiteres großes Problem ist die gigantische Verbreitung von Volkswagen-Dieseln mit Euro 5. Die vier PKW-Marken haben zwischen 2011 und 2015 rund 6,5 Millionen solcher Fahrzeuge verkauft - somit stammen also fast 30 Prozent der betroffenen Fahrzeuge aus Wolfsburg und den anderen Werken des Konzerns. Insgesamt sollen auf Europas Straßen rund 29 Millionen PKW unterwegs sein, die bei Euro 5 oder Euro 6 die Grenzwerte im realen Fahrbetrieb deutlich überschreiten.
Besonders verbreitet sind die schädlichen Diesel in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Italien. In diesen Ländern leidet die Bevölkerung also besonders unter dem hohen Ausstoß von Stickoxiden, die durch die Abgasreinigung eigentlich vermieden werden sollen. Angesichts der reinen Masse, des technischen Aufwands sowie des ziemlich geringen Drucks nationaler Behörden scheint klar zu sein, dass sich an der Situation kurzfristig kaum etwas ändern wird. Abhilfe schafft hier wohl nur der Faktor Zeit, der die dreckigen Diesel nach und nach von der Straße bringt und durch saubere Nachfolger ersetzt. Langfristig wird wohl ohnehin nur eine Abkehr von Dieselmotoren für grundlegende Besserung sorgen.
Die vollständige Studie kann auf der Homepage von T&E heruntergeladen werden (PDF-Datei).
Meinung des Autors: Eine neue Studie zeigt: nahezu alle Hersteller haben Probleme, ihre Diesel entsprechend der Norm sauber zu bekommen. Besonders auffällig ist Volkswagen, denn hier ist die Schere zwischen guter und schlechter Abgasreinigung besonders groß. Aber immerhin ist man auf einem (sehr) guten Weg. Das kann man von Fiat, Renault und Opel nicht wirklich behaupten, und auch in Korea herrscht Nachholbedarf.
Erst jüngst hat eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe ergeben, dass Volkswagen trotz aller berechtigten Vorwürfe wegen der Abgasmanipulation zu den saubersten Fahrzeugherstellern gehört. Am anderen Ende der Rangliste tauchen unter anderem Unternehmen wie Ford, Nissan, Renault und Opel auf. Eine weitere Studie hat sich nun ebenfalls mit dem Thema beschäftigt und kommt auch zu ähnlichen Ergebnissen.
Laut der Untersuchung von Transport & Environment (T&E) aus Brüssel sind VW, Seat, Skoda und Audi aktuell die saubersten Diesel auf dem Markt. Auch BMW und Mini sowie Mazda gehören mit zu den besten. Als größte Umweltsünder entpuppen sich fast alle auch von der DUH genannten Hersteller. Besonders auffällig sind dabei Fiat und Suzuki sowie Renault und Nissan, deren Fahrzeuge die aktuellen Grenzwerte um den Faktor 15 und 14 übersteigen, wie die nachfolgende Grafik zeigt.
Doch die Daten haben gleich mehrere Haken. Zum einen wird nur die Abgasnorm Euro 6 betrachtet, und hier hat man bei Volkswagen offenbar seine Hausaufgaben gemacht. Bei Euro 5 hingegen zählen die Fahrzeuge des Konzerns hingegen zu den dreckigsten, die auf den Straßen unterwegs sind. Doch selbst die saubersten Hersteller tun sich schwer mit der Einhaltung der Normen, denn im Alltagsbetrieb überschreiten 2 von 3 Fahrzeugen die festgelegten Grenzwerte mindestens um das dreifache. Bei Euro 5 sind es sogar 4 von 5 Autos, die an den Hürden scheitern.
Ein weiteres großes Problem ist die gigantische Verbreitung von Volkswagen-Dieseln mit Euro 5. Die vier PKW-Marken haben zwischen 2011 und 2015 rund 6,5 Millionen solcher Fahrzeuge verkauft - somit stammen also fast 30 Prozent der betroffenen Fahrzeuge aus Wolfsburg und den anderen Werken des Konzerns. Insgesamt sollen auf Europas Straßen rund 29 Millionen PKW unterwegs sein, die bei Euro 5 oder Euro 6 die Grenzwerte im realen Fahrbetrieb deutlich überschreiten.
Besonders verbreitet sind die schädlichen Diesel in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Italien. In diesen Ländern leidet die Bevölkerung also besonders unter dem hohen Ausstoß von Stickoxiden, die durch die Abgasreinigung eigentlich vermieden werden sollen. Angesichts der reinen Masse, des technischen Aufwands sowie des ziemlich geringen Drucks nationaler Behörden scheint klar zu sein, dass sich an der Situation kurzfristig kaum etwas ändern wird. Abhilfe schafft hier wohl nur der Faktor Zeit, der die dreckigen Diesel nach und nach von der Straße bringt und durch saubere Nachfolger ersetzt. Langfristig wird wohl ohnehin nur eine Abkehr von Dieselmotoren für grundlegende Besserung sorgen.
Die vollständige Studie kann auf der Homepage von T&E heruntergeladen werden (PDF-Datei).
Meinung des Autors: Eine neue Studie zeigt: nahezu alle Hersteller haben Probleme, ihre Diesel entsprechend der Norm sauber zu bekommen. Besonders auffällig ist Volkswagen, denn hier ist die Schere zwischen guter und schlechter Abgasreinigung besonders groß. Aber immerhin ist man auf einem (sehr) guten Weg. Das kann man von Fiat, Renault und Opel nicht wirklich behaupten, und auch in Korea herrscht Nachholbedarf.